Steuervordrucke bei Mein ELSTER
Leistungsbeschreibung
Mit dem Verfahren ELSTER (ELektronische STeuerERklärung) haben die Steuerverwaltungen der Länder und des Bundes für die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit geschaffen, Steuererklärungen und Steueranmeldungen elektronisch an die Steuerverwaltung zu übermitteln. Hier können außerdem Einsprüche, Anträge auf Fristverlängerung oder Anpassung der Vorauszahlungen und weitere vorgefertigte Formulare online erstellt und an das Finanzamt übermittelt werden und zwar unabhängig vom Betriebssystem, das auf Ihrem Computer installiert ist. In Teilen können hierbei bereits auch Anhänge hinzugefügt und an die Finanzämter übermittelt werden.
Für Arbeitgeber ist außerdem die elektronische Übermittlung der Lohnsteuerbescheinigungsdaten sowie der Abruf der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) ihrer Arbeitnehmer möglich. Arbeitnehmer können ihre persönlichen ELStAM abrufen.
Ihre Vorteile:
- weniger Papier,
- weitgehender Belegverzicht,
- elektronischer Belegabruf für die „Vorausgefüllte Steuererklärung“
- elektronische Bescheiddatenübermittlung,
- Übernahme der Vorjahresdaten,
- Überprüfung der erklärten Daten auf formale Fehler,
- Berechnung der voraussichtlichen Steuer,
- sichere Übermittlung der Steuerdaten,
- Vermeidung von Übertragungsfehlern,
- weniger Rückfragen durch das Finanzamt,
- elektronische Bescheiddatenabholung (optional),
- automatischer Bescheiddatenabgleich,
- Funktionen zur Unterstützung von Anwendern mit Sehschwäche.
Weitere Informationen zu ELSTER erhalten Sie auf der entsprechenden Webseite.
Verfahrensablauf
Sofern Sie die Daten authentifiziert (mit Zertifikat) übermitteln, wird auf die Einreichung eines Papierausdrucks der Einkommensteuererklärung beim Finanzamt verzichtet. Hierfür müssen Sie sich im Elster- Online-Portal registrieren. Im Anschluss daran erhalten Sie kostenlos das notwendige Zertifikat entweder auf Ihrem Rechner (Softwarezertifikat), auf dem ELSTER-Stick oder es wird bei Verwendung Ihrer Signaturkarte von dieser ausgelesen. Setzen Sie das Zertifikat bei der elektronischen Übermittlung der Steuererklärungsdaten ein, ersetzt es Ihre Unterschrift und stellt eine Authentifizierung des Datenübermittlers sicher. Seit 2014 können Sie am Belegabruf für die „Vorausgefüllte Steuererklärung“ teilnehmen. Die Steuerverwaltung stellt Ihnen auf Antrag alle elektronisch gespeicherten Mitteilungen (Kranken- und Pflegeversicherungsmitteilungen, Rentenbezugsmitteilungen, elektronische Lohnsteuerbescheinigungen, Vorsorgeaufwendungen; Beiträge für Vermögenswirksame Leistungen sowie Lohnersatzleistungen) zur Verfügung, die Sie über das Portal abrufen und direkt in ihre Steuererklärung eintragen können. Die Möglichkeit des elektronischen Belegabrufs für die „Vorausgefüllte Steuererklärung“ ermöglichen zusammen mit dem Zertifikat in vielen Fällen die papierlose Steuererklärung.
Welche Unterlagen werden benötigt?
Für das Besteuerungsverfahren sind unterschiedliche Vordrucke für Steuererklärungen, Steueranmeldungen oder Anträge und Bescheinigungen erforderlich, die abhängig von den einzelnen Steuerarten sind.
Welche Fristen muss ich beachten?
Einkommensteuererklärung
Wenn Sie zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung verpflichtet sind, ist diese von Ihnen grundsätzlich bis zum 31. Juli des Folgejahres beim Finanzamt einzureichen. Bei Land- und Forstwirten mit vom Kalenderjahr abweichendem Wirtschaftsjahr endet die Abgabefrist spätestens sieben Monate nach Ablauf dieses Wirtschaftsjahres. Werden Sie von Angehörigen der steuerberatenden Berufe steuerlich beraten, müssen Sie Ihre Steuererklärungen erst bis zum letzten Tag des Februars des Zweitfolgejahres abgeben. Wird eine Einkommensteuererklärung nicht oder verspätet abgegeben, muss mit der Festsetzung eines Verspätungszuschlags und, falls erforderlich, von Zwangsgeldern gerechnet werden.
Hiervon unabhängig kann im Einzelfall beim zuständigen Finanzamt unter den allgemeinen Voraussetzungen eine darüberhinausgehende Fristverlängerung beantragt werden.
Personen, die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbständiger Arbeit erzielen, sind grundsätzlich verpflichtet, die Daten der Einkommensteuererklärung und die jährlichen Gewinnermittlungen (Einnahmenüberschussrechnung oder die sog. E-Bilanz) elektronisch an das Finanzamt zu übermitteln. Mit Ausnahme der Übermittlung der sog. E-Bilanz steht Ihnen hierzu kostenlos das von der Finanzverwaltung angebotene Dienstleistungsportal „Mein ELSTER“ (vorherige Registrierung notwendig) zur Verfügung.
Falls keine Verpflichtung zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung besteht, können Sie die Veranlagung innerhalb von 4 Jahren nach Ablauf des jeweiligen Kalenderjahres beantragen (Beispiel: die freiwillige Veranlagung zur Einkommensteuer für das Jahr 2021 kann bis zum 31. Dezember 2025 beantragt werden).
Besonderheiten für die Kalenderjahre 2019 und 2020
Die für das Kalenderjahr 2019 grundsätzlich am 28. Februar 2021 ablaufende Frist für die Abgabe der Steuererklärungen für beratene Steuerpflichtige wurde gesetzlich um 6 Monate verlängert (bei beratenen Land- und Forstwirten mit abweichenden Wirtschaftsjahr wurde die grundsätzlich am 31. Juli 2021 ablaufende Abgabefrist um 5 Monate verlängert). Steuererklärungen für 2019 können daher in beratenen Fällen fristgerecht bis zum 31. August 2021 (bei beratenen Land- und Forstwirten mit abweichendem Wirtschaftsjahr bis zum 31. Dezember 2021) abgegeben werden.
Für den Veranlagungszeitraum 2020 wurde die Frist zur Abgabe der Steuererklärungen generell für alle beratenen und nicht beratenen Steuerpflichtige um drei Monate verlängert. Steuerpflichtige, die ihre Erklärungen selbst erstellen, können ihre Steuererklärungen daher fristwahrend bis zum 31. Oktober 2021 (bei Land- und Forstwirten bis zum Ablauf des zehnten Monats, der auf den Schluss des im Kalenderjahr 2020 begonnenen Wirtschaftsjahrs folgt) abgeben. Beratene Steuerpflichtige können die Erklärungen fristgerecht bis zum 31. Mai 2022 (bei beratenen Land- und Forstwirten mit abweichendem Wirtschaftsjahr bis zum 31. Oktober 2022) abgeben.
Diese verlängerten Erklärungsfristen gelten nicht für Steuererklärungen, die auf Grund einer gesonderten Anordnung („Vorabanforderung“) bereits zu einem früheren Termin abzugeben sind.
Weitere Steuererklärungen
Unter anderem müssen Sie folgende Erklärungen elektronisch und mit Ihrem ELSTER-Zertifikat authentifiziert übermitteln. Dies gilt für:
•Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Umsatzsteuererklärungen,
•Körperschaftsteuererklärungen,
•Gewerbesteuererklärungen,
•Feststellungserklärungen (auch für Vermietung und Verpachtung, Kapitaleinkünfte und sonstige Einkünfte),
•Bilanzen inklusive Gewinn- und Verlustrechnung (E-Bilanzen),
•Einnahmenüberschussrechnung (Anlage EÜR).
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- Frau Corinna ZiechBürgerbüro